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BBK Nr. 13 vom Seite 633

Zeitpunkte der Erstkonsolidierung im HGB-Konzernabschluss

Prof. Dr. Carsten Theile

[i]Kirsch, Kapitalkonsolidierung (HGB, IFRS), infoCenter NWB PAAAC-45535 Erwirbt ein Mutterunternehmen ein Tochterunternehmen, ist nach dem Wortlaut des § 301 Abs. 2 Satz 1 HGB die Erstkonsolidierung auf den Erwerbstag durchzuführen. Das stimmt aber nur dann, wenn für das Tochterunternehmen keine Einbeziehungsbefreiung in Anspruch genommen wird und in der betreffenden Periode tatsächlich ein Konzernabschluss aufgestellt wird. Was aber, wenn das Tochterunternehmen – z. B. wegen anfänglicher Unwesentlichkeit – zunächst nicht konsolidiert wird? Was, wenn die tatsächliche Aufstellungspflicht des Konzernabschlusses in einer weit späteren Periode liegt? Das HGB bietet hier seit dem BilRUG interessante bilanzpolitische Möglichkeiten. Der Beitrag liefert einen strukturierten Überblick und zeigt Anwendungsvoraussetzungen sowie Konsequenzen auf.

I. Entstehung des Mutter-Tochter-Verhältnisses und zeitgleiche Erstkonsolidierung: der „Normalfall“ und seine Durchbrechungen

[i]Neubewertung als „Normalfall“ Konzeptionell müssen schon auf Basis des Vollständigkeitsgebots zum Zeitpunkt der Entstehung eines Mutter-Tochter-Verhältnisses durch Erwerb die (neu bewerteten) Vermögensgegenstände und Schulden des Tochterunternehmens im Konzernabschluss abgebildet werden. Durch die Erstkonsolidierung wird a...