Immobilien – ein Thema mit vielen (steuerlichen) Facetten
Eigenheime, Häuser, Eigentumswohnungen, Gewerbeobjekte, Ferienhäuser – Immobilien treten in vielen Formen und Varianten auf und haben meist eine zentrale Bedeutung im Portfolio der Mandanten. Die steuerlichen und rechtlichen Themen, die in diesem Zusammenhang auftreten (können), sind vielfältig. Insbesondere wenn Immobilien auf die nächste Generation übergehen, gilt es, steuerliche Potenziale zu erkennen. Die zutreffende Bewertung von Immobilien ist für die Erbschaft- und Schenkungsteuer dabei von großer Tragweite. Steigt doch aufgrund des seit mehreren Jahren andauernden Immobilienbooms und dem damit einhergehenden deutlichen Anstieg der Verkehrswerte auch die Steuerbelastung. Umso wichtiger ist das Verständnis der verschiedenen Bewertungsmethoden. Der Beitrag von Helge Schubert ab der Seite 122 orientiert sich im Aufbau grundsätzlich an den Verfahren zur Bewertung und gibt an den jeweiligen Stellen Hinweise und Tipps für den Umgang in der Praxis.
Eine wertvolle Gestaltungsmöglichkeit bei hohem Wohnungsbestand zeigt Pawel Blusz ab der Seite 118 auf. Denn vielfach nutzen Mandanten, die grundsätzlich als Wohnungsunternehmer qualifiziert werden könnten, die damit verbundenen erheblichen steuerlichen Vorteile nicht, da sie die gesetzlichen Voraussetzungen noch (!) nicht erfüllen. Hier gilt es die entsprechenden Mandanten zu identifizieren und Handlungsbedarf zu prüfen.
Dr. Michael Demuth zeigt ab der Seite 134 auf, warum es bei der Übertragung größerer Immobilienvermögen auf die nachfolgenden Generationen kaum eine Alternative zum Immobilien-Familienpool gibt. Zeigt sich dieses Gestaltungsinstrument doch anderen Gestaltungsansätzen regelmäßig überlegen im Hinblick auf längerfristigen Zusammenhalt des Familienimmobilienvermögens, Anpassbarkeit auf den Einzelfall, Steuereffizienz sowie unter Asset Protection-Gesichtspunkten.
Warum es gerade bei komplexen Vermögen sinnvoll sein kann, ein steuerzentriertes Vermögensmanagement-System zu installieren, legt Dr. Jan F. Bron ab der Seite 129 am Beispiel von Immobilienvermögen dar. Auch wenn viele Mandanten und wohl auch einige Steuerberater im ersten Moment – instinktiv – abwehrend reagieren und den vermeintlich hohen Aufwand scheuen: die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Darüber hinaus ist der Aufwand meist geringer als es auf den ersten Blick scheint. Sind doch in aller Regel Grundelemente eines Tax CMS bereits vorhanden, so dass hierauf aufgebaut werden kann.
Welche Auswirkungen ein Ferienhaus in Österreich für deutsche Steuerpflichtige haben kann, zeigen Matthias Hofstätter und Dr. Gernot Ressler ab der Seite 144. Stellvertretend für andere Punkte sei an dieser Stelle nur die Meldepflicht in Österreich für Schenkungen genannt, die vorliegt, sobald entweder Geschenkgeber oder Geschenknehmer einen Wohnsitz in Österreich haben. Ob und wann durch eine Ferienimmobilie in Österreich ein Wohnsitz begründet werden kann, ist etwas, dass Steuerberater und Steuerpflichtige im Blick haben sollten.
Beste Grüße
Beate Blechschmidt
Fundstelle(n):
NWB-EV 4/2017 Seite 109
NWB TAAAG-41414