Volkswirtschaftslehre

Als Friedhelm Bohlsen in den 60er Jahren studierte, herrschten in der Wirtschaftstheorie Lehrauffassungen vor, die im Wesentlichen vom Keynesianismus ausgingen. Gelehrt wurde eine Keynesianische Theorie, die sich aus den Interpretationen der Keynesschen Lehre sowie als Synthese aus Keynes’ Neuer Wirtschaftslehre und Neoklassik ergeben hatte. Der Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie galt wegen seiner Lehrbücher, die an fast allen deutschen Universitäten genutzt wurden, als einer der bedeutendsten Volkswirtschaftslehrer seiner Zeit. Als er kurz nach dem Krieg an die Universität berufen wurde, führte er die Keynessche Lehre und neue Analysemethoden, darunter auch die sog. Ceteris-paribus-Klausel, ein. Noch zu Bohlsens Studienzeit wurde folgende Anekdote erzählt: Ein anderer (in seinem Spezialgebiet sehr bekannter) Professor, ein Kritiker der neuen Lehre und Methoden, pflegte gelegentlich, um die Ceteris-paribus-Klausel lächerlich zu machen, zu sagen: „Ich springe ins Wasser, ceteris paribus, also unter der Voraussetzung, dass alles andere gleich bleibt, werde ich nicht nass.“ Verbreitet war die Meinung, dass Wirtschaftskrisen, insbesondere die Arbeitsl...