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IWB Nr. 23 vom Seite 872

Verrechnungspreisprozesse im Rahmen eines innerbetrieblichen Kontrollsystems

Praxisleitfaden für Finanzdienstleistungsinstitute

Andreas Persch und Marco Heuer

International tätige Finanzdienstleistungsinstitute stehen vor der Herausforderung, ihre unternehmens- bzw. konzerninternen Verrechnungspreise fremdüblich auszugestalten und entsprechend zu dokumentieren. Im Gegensatz zu zahlreichen Industrieunternehmen kommt bei Finanzdienstleistungsinstituten (insbesondere bei Banken und Versicherungen) die Besonderheit hinzu, dass diese regelmäßig über Betriebsstättenstrukturen organisiert sind und sich in Bezug auf die grenzüberschreitende Betriebsstättengewinnabgrenzung in den letzten Jahren sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene zahlreiche Neuerungen ergeben haben. In der Praxis steht jedoch nicht lediglich die Ausarbeitung eines fremdüblichen Verrechnungspreismodells unter Berücksichtigung der jeweiligen (geänderten) Rahmenbedingungen im Fokus. Vielmehr kommt der prozessualen Implementierung sowie der laufenden Kontrolle der sachgerechten Umsetzung des Verrechnungspreisprozesses eine immer stärkere Bedeutung zu.

I. Warum ist ein Verrechnungspreisprozess notwendig?

[i]Zur Erfüllung steuerlicher Anforderungen ist prozessuale Umsetzung von Verrechnungspreismodellen notwendigSteigende steuerrechtliche Anforderungen an Umfang und Inhalt von Verrechnungspreisanalysen und -dokumentationen sowie die Komplexitä...