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Der fiktive Zinsabzug in Belgien
Die steuerlichen Begünstigungen der notional interest deduction
[i]Belgische Finanzverwaltung, FAQ zur notional interest deduction unter http://go.nwb.de/8nkdmDie meisten Staaten stehen heute im Steuerbereich miteinander im Wettbewerb und versuchen, Unternehmen und Kapital mithilfe von Abzügen und Freistellungen auf ihr Hoheitsgebiet zu locken. Dies ist einer der Gründe, weshalb Belgien seit dem Steuerjahr 2007 den fiktiven Zinsabzug für Eigenkapital (notional interest deduction – NID) eingeführt hat. Multinationale Unternehmen machen großzügig Gebrauch von diesen steuerlichen Begünstigungen, so etwa das Unternehmen IKEA, das (u. a. mithilfe der NID) in Belgien Steuern i. H. von 488 Mio. € vermeiden konnte. Dies ist kein Einzelfall und daher sicher in den gegenwärtig schwierigen Zeiten für den Finanzhaushalt ein Grund dafür, dass eine heftige politische (und steuerliche) Debatte über das Fortbestehen der NID entbrannt ist.
I. Hintergrund
[i]Fiktiver Zinsabzug nach Höhe des Eigenkapitals bewirkt erhebliche Steuerersparnis für GesellschaftenDer fiktive Zinsabzug, auch als steuerlicher Abzug für Risikokapital bezeichnet, ist eine Steuermaßnahme für Unternehmen. Er ermöglicht sämtlichen, der belgischen Körperschaftsteuer (regulärer Steuersatz 33,99 %) unterliegenden Gesellschaften, den fiktiven Zinsabzug von ihrem zu versteuernden Einkommen, das auf der Grundlage ihres Eigenkapitals berec...