BBK Nr. 17 vom Seite 817

Die Abgrenzung von Eigen- und Fremdkapital bei Personengesellschaften – ein Klassiker

Christoph Linkemann | verantw. Redakteur | bbk-redaktion@nwb.de

[i]Eggert, Tätigkeitsvergütungen und Vorweggewinne bei Personengesellschaften, BBK 14/2016 S. 679 NWB UAAAF-77467 In Deutschland arbeiten mehr als 90 % der Beschäftigten in Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern, über 70 % davon arbeiten in Einzelunternehmen oder Personengesellschaften. Bei über 450.000 Personengesellschaften und fast 2,3 Millionen Einzelunternehmen zu behaupten, diese im klassischen Sinne mittelständische Wirtschaft bilde das Rückgrat, ist im Grunde untertrieben: Sie verkörpert geradezu die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland. In der Steuerberatungspraxis zählen deshalb Personengesellschaften in nahezu jeder Kanzlei zur Mandantschaft. Bei einer derartig hohen Verbreitung könnte man denken, in Bilanzierung und Steuerrecht herrscht ein klarer Rahmen, und die Zahl offener Fragen und Fehler in der Praxis wäre gering. Die Stärke der Personengesellschaft, nämlich ihre Flexibilität in der Gestaltung von Gesellschaftsverträgen, ist mitunter nicht nur Segen, sondern auch Fluch – etwa wenn diese Gesellschaftsverträge nicht eindeutig formuliert worden sind, seit Jahrzehnten nicht überarbeitet wurden oder vielleicht auch noch durch eine Vielzahl mehr oder häufig weniger gut dokumentierter Beschlüsse verändert wurden. Dies bereitet nicht nur bei besonderen Anlässen wie einer Umstrukturierung Probleme, sondern auch die laufende bilanzielle und steuerliche Beratung bei häufig vorkommenden Sachverhalten hat ihre Tücken und führt immer wieder zu Fehlern oder Unsicherheit, welche Schlüsse aus dem Vertragswerk zu ziehen sind. Die alleinige Orientierung am Vorjahr und die Beruhigung, die steuerliche Betriebsprüfung habe ja in den letzten Jahren nicht gemeckert, bieten nicht unbedingt hinreichende Sicherheit.

All dies war [i]Eggert, Überlassung von Wirtschaftsgütern durch Personengesellschafter, BBK 15/2016 S. 727 NWB ZAAAF-78861 Anlass für WP/StB Wolfgang Eggert, in einer losen Beitragsreihe der Rubriken „Buchführungs-Seminar“ und „Praxisfall“ die grundsätzlichen Fragen der Personengesellschaft einmal in kompakter Form darzustellen. Es geht also nicht so sehr um verzwickte Gestaltungen, sondern um relativ alltägliche Fragen, wie sie im Rahmen der Buchführung und Bilanzierung immer wieder auftauchen. Den Auftakt der Serie bildete in ein Beitrag zur Abgrenzung von Tätigkeitsvergütungen und Vorweggewinnen. In ging es darum, welche buchhalterischen Konsequenzen aus der Überlassung von Wirtschaftsgütern durch den Personengesellschafter zu ziehen sind. In dieser Ausgabe wiederum behandelt er einen echten Klassiker der Beratungspraxis: Die Abgrenzung von Eigen- und Fremdkapital. Dabei fasst er kurz die gängigen Kontenmodelle zusammen und zeigt, welche Konten nicht ohne weiteres Eigenkapital darstellen. In den nächsten BBK-Ausgaben widmet er sich der Rücklage nach § 6b EStG sowie weiteren steuerlichen Besonderheiten der Personengesellschaft, die für das Gesamtverständnis wichtig sind.

Beste Grüße

Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
BBK 2016 Seite 817
NWB OAAAF-80754