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BFuP Nr. 4 vom Seite 379

Betriebsausgabenabzug von Managementvergütungen: Wirkungsanalyse der österreichischen Abzugsbeschränkung

A. Univ.-Prof. Dr. Erich Pummerer und Dr. Marcel Steller, Universität Innsbruck

Der österreichische Steuergesetzgeber beschränkt die steuerliche Abzugsfähigkeit von Managementvergütungen auf 500.000 €, um so Einkommensunterschiede zwischen Management- und anderen Erwerbseinkünften zu vermindern. Wir kommen auf Basis eines analytischen Modells zu dem Ergebnis, dass zwar Managementeinkünfte sinken können, dies aber mit gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrtsverlusten verbunden ist, weil neben dem erhöhten Steueraufkommen durch Verbreiterung der Bemessungsgrundlage mit wesentlichen Effizienzverlusten aus der Einschränkung des Arbeitseinsatzes des Managements zu rechnen ist. Deswegen hat der österreichische Steuergesetzgeber aus unserer Sicht keine vorteilhafte Alternative zur Angleichung von Einkünften aus unterschiedlichen Einkunftsquellen umgesetzt.

1 Einleitung

Vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise wird nach wie vor über Maßnahmen diskutiert, die dazu führen sollen, dass bei Managemententscheidungen das Risiko von Investitionen angemessen berücksichtigt wird. Als eine Ursache für das Eingehen großer Risiken wird die Vergütungspolitik genannt, bei der das Management im Erfolgsfall erheblich profitiert, Verluste bei Unternehmen von öffentlichem Interess...