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NWB Nr. 22 vom Seite 1632

Doppelte Haushaltsführung innerhalb einer Großstadt: Wohnung am Beschäftigungsort

von Lukas Hilbert, Bad Honnef

Eine steuerrechtlich anzuerkennende doppelte Haushaltsführung wird gesetzlich in § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 5 Satz 2 EStG definiert. Vorausgesetzt wird dabei einerseits eine (Zweit-)Wohnung am Beschäftigungsort respektive – wie es seit dem formuliert ist – am Ort der ersten Tätigkeitsstätte sowie andererseits ein eigener (Haupt-)Hausstand just außerhalb dieses Ortes. In einem Fall zu den Jahren 2010 bis 2012 hatte sich das FG Berlin-Brandenburg mit der Streitfrage zu befassen, ob der genannte Tatbestand erfüllt wurde und damit entsprechende Werbungskosten beim Steuerpflichtigen anzuerkennen waren. Das Gericht verneinte dies mit Urteil 7 K 7366/13 vom NWB RAAAF-72867.

Der dortige Kläger bewohnte seit August 1999 gemeinsam mit seiner Ehefrau eine in der einwohner- und flächenmäßig größten politischen Gemeinde Deutschlands belegene Wohnung, von der aus in den Streitjahren die Wegstrecke zu seiner Tätigkeitsstätte 21 Entfernungskilometer betrug. Zusätzlich verfügte er über eine zum angemietete Wohnung von 103 m ², die lediglich 100 Meter von seiner Arbeitsstelle entfernt lag. Im Wesentlichen begehrte der Steuerpflichtige für die Nebenwohnung anteilig auf eine Fläche von 60 m ² en...