Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StuB Nr. 10 vom Seite 388

Abgrenzung zwischen drohenden und erwarteten Verlusten

WP/StB Dr. Norbert Lüdenbach, Düsseldorf

I. Sachverhalt

Die Zuliefergesellschaft Z ist faktisch vom Produzenten P abhängig. In den Jahren 01 bis 03 sind jeweils mehr als 90 % des Umsatzes auf Lieferungen an P entfallen. Die Ertragslage der Z war dabei ausgesprochen gut. Sie erzielte in den betreffenden Jahren vor Steuern eine Umsatzrendite von etwa 20 %.

Erstmals Ende 03 beschafft sich die P die Jahresabschlüsse (01 und 02) der Z und wird dabei auf die vorgenannte Ertragslage aufmerksam. Die P kündigt daraufhin an, die Lieferbeziehungen mit der Z nur fortzusetzen, wenn diese ihre Preise für einen Zeitraum von drei Jahren (04 bis 06) um 30 % reduziert. Dem Einwand der Z, diese würde dann einen Verlust machen, entgegnet die P mit Verweis auf ungehobene angebliche Kosteneinsparpotenziale.

Die Z sieht keine entsprechenden Einsparpotenziale, hat aber angesichts der enormen Abhängigkeit von P keine Alternative zu weitgehenden Konzessionen. Sie hofft lediglich, die 30 % auf 25 % und den Zeitraum von drei auf zwei Jahre herunterhandeln zu können. Tatsächlich erreicht sie dieses Ziel in dem nach längeren Verhandlungen im April 04 geschlossenen Rahmenvertrag.

II. Frageste...