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Gut, dass wir geredet haben!
Wenn die Kommunikation hakt, kann die Kanzlei nicht richtig funktionieren
Die Kommunikation zwischen Steuerberatern und ihren Mitarbeitern läuft nicht immer rund. Mal zeigen Jahresgespräche keine nachhaltige Wirkung, mal bleibt der Austausch im hektischen Kanzleialltag komplett auf der Strecke. Wie man mit Mitarbeitern in Kontakt bleibt – und richtig Feedback gibt.
Am Freitagvormittag geht in der Kanzlei Becker Patzelt Pollmann niemand ans Telefon, keiner der Mitarbeiter und keiner der Kanzleipartner. Lediglich eine Aushilfe nimmt Anrufe entgegen und notiert Rückrufnummern. Denn zwischen neun und zehn Uhr ist „Freitagsfrühstück“ bei Becker Patzelt Pollmann, und das ist heilig. Die komplette Belegschaft trifft sich in der Küche, zum Kaffeetrinken, Brötchenessen – und zum Reden. „Wir wollten eine Art inoffizielle Kommunikationsplattform für alle Mitarbeiter schaffen, von der Sekretärin bis zum Chef“, sagt Thorsten Heidemann, einer der Partner der Bielefelder Steuerberaterkanzlei. Das sei dringend nötig gewesen: „Wir haben intern immer wieder Kommunikationsdefizite festgestellt, Mitarbeiter und Chefs haben zu wenig miteinander geredet, es kam zu Missverständnissen“, erzählt Heidemann. Dagegen habe man Abhilfe schaffen wollen.
Missverständnisse und mangelhafte Kommunikation – davon können viele Kanzleichefs und -mitarbeiter ein Lied singen. Denn die Kommunikation zwischen Steuerberatern und ihren Angestellten läuft oftmals schief. Die Gründe dafür sind vielfältig: Mal wird generell zu wenig miteinander geredet, mal laufen Mitarbeitergespräche am Thema vorbei. Im Alltag neigen viele Chefs dazu, viel zu kritisieren und wenig zu loben. Und jährliche Mitarbeitergespräche, wenn sie denn überhaupt stattfinden, sind oft nicht nachhaltig, weil Chefs und Mitarbeiter aneinander vorbeireden. Oder weil sie Ziele miteinander vereinbaren und Absprachen treffen, den Worten allerdings keine Taten folgen lassen. Das liegt nicht unbedingt an fehlender Motivation der Mitarbeiter, sondern meist an falscher Kommunikation. Letztlich sorgt das für Frust auf beiden Seiten und im schlimmsten Fall für ein schlechtes Arbeitsklima oder sogar Kündigungen. Dabei lassen sich Missverständnisse mit relativ einfachen Mitteln vermeiden, wenn Steuerberater im Umgang mit ihren Mitarbeitern einige Grundsätze beachten.