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Die Regelungen des deutschen Außensteuergesetzes – Teil III
Wegzug einer natürlichen Person: Drohen Steuerfolgen aus dem AStG?
In der AStG-Reihe wurden bislang die Grundlagen des Außensteuergesetzes, die Berichtigung von Einkünften nach§ 1 AStG sowie der Wohnsitzwechsel in niedrigbesteuerte Gebiete nach §§ 2–5 AStG dargestellt. Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich mit dem dritten Abschnitt des AStG und erläutert die steuerliche Behandlung des Vermögenszuwachses bei wesentlichen Beteiligungen an Kapitalgesellschaften im Falle des Wohnsitzwechsels einer natürlichen Person ins Ausland, die sog. Wegzugsbesteuerung i. S. des § 6 AStG.
I. Gesetzgeberische Notwendigkeit des § 6 AStG
Verlässt eine natürliche Person, welche über eine Beteiligung i. S. des § 17 EStG verfügt, das deutsche steuerliche Hoheitsgebiet, droht dem deutschen Fiskus der Verlust an den in der Kapitalgesellschaft gebildeten stillen Reserven. Während der Dauer der unbeschränkten Steuerpflicht unterlag ein potenzieller Veräußerungserfolg aus einem möglichen Verkauf der Kapitalgesellschaftsbeteiligung noch der deutschen Einkommensteuer nach § 20 Abs. 2 Nr. 1 i. V. mit § 20 Abs. 8 i. V. mit § 17 EStG, jedoch – mangels inländischem Gewerbebetrieb i. S. des § 2 Abs. 1 Satz 1 GewStG – nicht der Gewerbesteuer.
Nach Wegzug des Gesellschafters in das Ausland (infolge der Aufgabe des deutschen Wohnsitzes i...