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BFuP Nr. 5 vom Seite 511

Bookbuilding als bevorzugtes IPO-Verfahren – Wirtschaftstheoretische Argumente für diesen Trend versus empirische Erkenntnis

Von Aurelio J. F. Vincenti, Hagen

Der Beitrag befaßt sich mit dem internationalen Trend in Richtung Bookbuilding und einer Gruppe von formalen, neoklassisch geprägten Gleichgewichtsmodellen, die eine derartige Entwicklung informationsökonomisch erklären möchten. Diese Modelle deuten Underpricing beim Börsengang als gezielte Entschädigungszahlung an institutionelle Investoren, wenn letztere vorbörslich Informationen an die Emissionsbank weitergeben. Gleichzeitig wird aus den zugehörigen Modellergebnissen abgeleitet, gerade Bookbuilding sei ein sehr kostengünstiges und deswegen empfehlenswertes Emissionsverfahren. Eine genauere Analyse offenbart diesbezüglich jedoch mehrere Kritikpunkte. Einerseits besitzen die Prämissen dieser Konzepte nur einen eingeschränkten Realitätsbezug. Andererseits spricht die aktuelle empirische Datenlage deutlich gegen die Annahme, beim Bookbuilding handele es sich um eine besonders effiziente Methode zur vorbörslichen Informationsgewinnung. Insbesondere Auktionen gehen mit niedrigeren Verfahrenskosten für den Emittenten einher.

1 Einführung in das Thema

Für den erstmaligen Börsengang, dem Initial Public Offering (IPO) eines Unternehmens gibt es verschiedene Methoden, wobei sich in der Verga...