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BFuP Nr. 5 vom Seite 469

Risikofaktoren und Multifaktormodelle für den deutschen Aktienmarkt

Von Dipl.-Kfm. Matthias Hanauer,, Univ.-Prof. Dr. Christoph Kaserer, Technische Universität MünchenUniv.-Prof. Dr. Christoph Kaserer ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftlehre, insb. Finanzmanagement und Kapitalmärkte, an der Technischen Universität München (TUM). Dipl.-Kfm. Matthias Hanauer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand dieses Lehrstuhls. E-Mail: christoph.kaserer@wi.tum.de, matthias.hanauer@wi.tum.de. Wir danken Florian Bitsch, Thomas Brake und Piotr Czembor sowie einem anonymen Gutachter für wertvolle Hinweise und Hilfe bei der Datenerhebung. und Univ.-Prof. Dr. Marc Steffen Rapp, Philipps-Universität Marburg

Der deutsche Aktienmarkt sah sich in den letzten 15 Jahren substantiellen Veränderungen gegenüber, welche unter anderem in eine zunehmende Internationalisierung und deutlich erhöhten Streubesitz mündeten. In der vorliegenden Arbeit untersuchen wir, inwieweit dies die aus klassischen Multifaktormodellen bekannten Risikofaktoren beeinflusste. Basierend auf den Renditen der CDAX-Unternehmen von Juli 1996 bis Dezember 2011 dokumentieren wir vier wesentliche Ergebnisse. Erstens finden wir eine insignifikant (positive) Marktrisikoprämie, eine signifikant negative Größenprämie (Size Premium), eine signifikant positive Substanzprämie (Value Premium) und eine signifikant positive Momentumprämie (Momentum Premium). Zweitens zeigen sich alle vier Faktoren untereinander nur schwach bzw. negativ korreliert und teilweise mit internationalen Gegenstücken nur schwach korreliert. Drittens zeigt sich, dass Renditen von Aktienportfolios, sortiert nach Marktkapitalisierung und Buch-Marktwert-Verhältnis, durch ein Dreifaktorenmodell nach Fama/French (1993) substantiell besser erklärt werden, als durch ein Einfaktormodell in Anlehnung an das klassische Capital Asset Pricing Model. Der zusätzliche Erklär...