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BFuP Nr. 4 vom Seite 426

Momentum in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Von Dr. Patrick Scheurle und Prof. Dr. Stefan Morkoetter, Universität St. Gallen

In dieser Arbeit wird der Momentum-Effekt für Deutschland, Österreich und die Schweiz untersucht. Auf der Basis monatlicher Daten für den Zeitraum von 1988 bis 2009 zeigt die Evidenz einen signifikanten Effekt für den deutschen und schweizerischen Aktienmarkt, nicht aber für Österreich. Momentum-Strategien sind zwar mit nicht unerheblichen Transaktionskosten verbunden, lassen jedoch – in Deutschland und der Schweiz – hohe Renditen erwarten, scheinen keine besonders abträgliche Renditeverteilungen aufzuweisen, bieten Schutz gegenüber Rezessionen sowie den durch die Fama-French-Faktoren repräsentierten Risiken. Risikobasierte Erklärungen für den Momentum-Effekt rücken weiter in den Hintergrund.

1 Einführung

Momentum beschreibt in der Finance die Beobachtung, dass Aktien mit einer guten Renditeentwicklung in den vergangenen drei bis zwölf Monaten in der kurzfristigen Zukunft eine bessere Rendite erwarten lassen, als Aktien mit einer schlechten Renditeentwicklung während der vergangenen drei bis zwölf Monate. Die Renditedifferenz kann zudem nicht mit dem CAPM erklärt werden. Winner haben kein höheres Beta als Loser.

Seit der Entdeckung des Momentum-Effekts durch Jegadeesh und Titman (1993...