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Leistungsabschreibung bei sinkenden Absatzmengen und Preisen
I. Sachverhalt
Die U AG beginnt im Januar 01 mit der Produktion eines Medikaments. Das zugrunde liegende Patent hat noch eine Laufzeit von fünf Jahren. Die Nutzungsdauer der zu 150 Mio € für die Produktion des Medikaments angeschafften technischen Anlagen und Maschinen beträgt zehn Jahre.
Die U rechnet nach plausiblen Planungen mit folgenden Erlösen:
Während der Patentdauer (01 bis 05) jeweils 1 Mio Packungen zu einem Stückpreis von 100 € gleich 100 Mio € Erlös p. a.
Nach Ablauf des Patents (06 bis 10) wegen Konkurrenz durch Generika 1/5 weniger Absatz und 1/3 weniger Stückerlös, somit 0,8 Mio Packungen • 66,7 € = 50 Mio € Erlös p. a.
Die U möchte diese Erlöserwartungen bei der Abschreibung berücksichtigen, indem sie die Jahre 01 bis 05 jeweils doppelt so stark mit Abschreibungen belastet wie die Folgejahre, mithin eine Jahresabschreibung von 20 Mio € p. a. in 01 bis 05 und 10 Mio € p. a. in 06 bis 10 ansetzt.
II. Fragestellung
Ist die geplante Abschreibung handels- und steuerrechtlich zulässig?
III. Lösungshinweise
1. Handelsrecht
§ 253 Abs. 3 Satz 2 HGB verlangt eine Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf die Geschäftsjahre der ...