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NWB Nr. 4 vom Seite 227

Erbschaftsteuerliche Optimierung durch Pflichtteilsgestaltung

Steuergestaltung nach dem Erbfall

Wolf-Dieter Tölle

[i]Tölle, Erbschaftsteuerliche Optimierung durch Ausschlagung, NWB 3/2013 S. 148Von denjenigen, die ein Testament errichtet haben, hat ein Großteil dieses ohne die Beratung eines Profis getan. Ist der Erbfall erst einmal eingetreten, können Testamente nicht mehr angepasst und bestehende Erbfolgeregelungen nicht mehr verändert werden. In der Praxis hat daher die postmortale Ausschöpfung von steuerlichen Optimierungsmöglichkeiten besonders große Bedeutung. Erst die Erben nehmen häufig nach Eintritt [i]Götzenberger, Optimale Vermögensübertragung, NWB Verlag Herne, 4. Aufl. 2012, ISBN: 978-3-482-51394-7des Erbfalls Beratung in Anspruch, um die steuerlichen Folgen einer ungünstigen erbrechtlichen Regelung zu korrigieren. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind in solchen Fällen eingeschränkt. Die Gestaltung mit dem Pflichtteil stellt neben der Ausschlagung ein wichtiges postmortales Instrument zur steuerlichen Optimierung des Erbfalls dar. Die Möglichkeiten der steuerlichen Gestaltung in diesen Fällen werden neben den rechtlichen Grundlagen nachfolgend anhand von praxisrelevanten Beispielen erörtert.

Eine Kurzfassung dieses Beitrags finden Sie in .

I. Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Pflichtteil

[i]Nur 14 der Bundesbürger haben ein Testament Nach einer Umfrage des deutschen Forums für Erbrecht e. V. hat in Deutschland nur knapp ein Vier...