Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BFuP Nr. 1 vom Seite 55

Vor- und Nachsteuerrechnungen bei der Unternehmensbewertung im Lichte der Ausschüttungspolitik

Von Univ.-Prof. Dr. Ralf Diedrich, Universität Leipzig

Der Wert eines Unternehmens hängt von der Besteuerung von Gewinnausschüttungen und Wertzuwächsen ab. Dies bedeutet aber nicht, dass die Bewertung von Unternehmen immer an Nachsteuergrößen ansetzen muss. Der Beitrag zeigt, dass es von der Ausschüttungspolitik des Unternehmens abhängig gemacht werden sollte, ob der Bewertungskalkül auf einer Vor- oder einer Nachsteuerrechnung basiert. Insbesondere dann, wenn mit vereinfachenden Annahmen bezüglich der Ausschüttungspolitik gearbeitet wird, können sich Vorsteuerrechnungen als vorteilhaft erweisen.

1 Einführung

„Bewerten heißt Vergleichen” lautet das Prinzip, das der Unternehmensbewertung zugrunde liegt. Die Aufgabe des Bewerters besteht demnach letztlich darin, ein Vergleichsobjekt zu dem Bewertungsobjekt (Unternehmen) zu finden, aus dem das Bewertungssubjekt (Kapitalgeber) den gleichen Nutzen ziehen kann wie aus dem Bewertungsobjekt. Aus dem Preis des Vergleichsobjekts wird die gesuchte Wertgröße abgeleitet. Eines der Verdienste von Günter Sieben ist es, eine auf dieser Idee aufbauende Bewertungskonzeption entwickelt zu haben, die in Bezug auf die zu berücksichtigenden Aspekte sowie die monetären wie nichtmonetären Preiskomponenten einen...