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BFuP Nr. 4 vom Seite 349

Vorüberlegungen zu einer modernen Aufsichtsratsfinanzierung

Von Univ.-Prof. Dr. Dr. Manuel René Theisen, Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Private Universität Witten/Herdecke

Die Professionalisierung des deutschen Aufsichtsrats schreitet voran. Zudem bedingt der Generationenwechsel eine stärkere Fokussierung auf die Überwachungsaufgabe des Aufsichtsrats und damit eine zunehmende Absage an die Interpretation als repräsentative Rolle. Damit aber stellt sich die Frage nach einer adäquaten Finanzierung der Überwachungsfunktion und eine angemessene Honorierung der Überwachungsträger. Während die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder seit geraumer Zeit in der Diskussion steht und diesbezüglich auch positive Veränderungen zu beobachten sind, steht die Auseinandersetzung um eine unternehmensspezifische Finanzierung der Aufsichtsratsarbeit und dessen unterschiedlichsten gesetzlichen Aufgaben noch ganz am Anfang.

1 Ausgangslage

Der Aufsichtsrat als Überwachungsträger der Kapitalgesellschaften hat durch die „Aktienreform in Permanenz” in den zurückliegenden 20 Jahren eine deutliche Aufwertung erhalten. Während seine Organstellung unverändert geblieben ist, ist seine betriebswirtschaftliche Funktion mit der seiner historischen Vorgänger und faktischen Vorläufer aus der Zeit vor den 90er Jahren überhaupt nicht mehr vergleichbar.

Überraschend aber erscheint, dass der Ke...