Die Lebensversicherung als der Versicherungstyp mit einem der umfangreichsten Beitragsvolumen bildet aus versicherungsrechtlicher Sicht den Schwerpunkt der Insolvenzpraxis. Für die Beteiligten des Insolvenzverfahrens ist sie daher von besonderem Interesse: Während sie dem Schuldner im Rahmen der Altersvorsorge als finanzielle Absicherung für die Zeit nach seiner Erwerbstätigkeit dient, ist sie aufgrund ihrer Werthaltigkeit für die Gläubiger bzw. den Insolvenzverwalter mit Blick auf die Anreicherung der Masse bedeutsam. Das Zusammenwirken von Insolvenzrecht und Versicherungsrecht in der Insolvenz des Versicherungsnehmers kann verschiedene Probleme aufwerfen. Der folgende Beitrag zeigt deren Behandlung anhand der aktuellen Rechtsprechung des BGH zur Kündigung einer Lebensversicherung durch den Insolvenzverwalter in der Insolvenz des Schuldners (BGH, Urteil vom 1. 12. 2011 - IX ZR 79/11NWB DAAAE-09394), um den Rückkaufswert für die Insolvenzmasse zu beanspruchen, obwohl der Schuldner mit dem Versicherer den Ausschluss des Kündigungsrechts vereinbart hat.