NWB-BB Nr. 11 vom Seite 317

Aktuelle NWB-Umfrage zur betriebswirtschaftlichen Beratung

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

„Wie gehen Sie mit den Anfragen Ihrer Mandanten nach betriebswirtschaftlicher Beratung um?”, lautet der Titel einer Online-Umfrage, die wir Mitte September unter allen Beziehern unseres E-Mail-Newsletters „NWB Nachrichten” durchgeführt haben. Dass das Thema „Betriebswirtschaftliche Beratung” viele Steuer- und natürlich Unternehmensberater bewegt, beweist allein die überwältigende Anzahl an Teilnehmern: Über 1.200 ausgefüllte Fragebögen geben ein repräsentatives Bild über einige Aspekte dieses Beratungsfelds – dafür möchte ich mich herzlich bei Ihnen bedanken.

Wir fragten die Teilnehmer zunächst danach, ob sie selbst betriebswirtschaftliche Beratung anbieten. Interessant waren hier insbesondere die Antworten der 580 teilnehmenden Steuerberater: 32 % der Steuerberater bieten betriebswirtschaftliche Beratung aktiv und umfangreich an, d. h. weit über die Interpretation der BWA hinaus. Weitere 45 % machen dies zwar vollumfänglich, aber passiv, d. h. nur auf Nachfrage. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sich etwa jeder vierte Steuerberater mit der betriebswirtschaftlichen Beratung gar nicht oder nur sporadisch beschäftigt.

Jeder dritte Steuerberater lässt Chancen liegen

Diese Teilgruppe lässt damit auch die großen Potenziale der BWA als Einstiegsinstrument in die betriebswirtschaftliche Beratung einfach liegen. Wahrscheinlich ist es sogar jeder dritte Steuerberater, denn nicht alle „passiven” Anbieter werden die BWA entsprechend ihrer Möglichkeiten einsetzen. Und das, obwohl die BWA z. B. von der DATEV-Software per Knopfdruck automatisch erstellt wird. Vom Berater sind in Eigenleistung dann vor allem unterjährige Abgrenzungen gefragt, um Stärken und Schwächen des Unternehmens zu erkennen und Ansatzpunkte für Beratungsaufträge zu erhalten. Erichsen erläutert ab S. 324, auf was Sie als Steuer- oder Unternehmensberater dabei achten sollten. Parallel dazu bieten wir Ihnen als Abonnenten das neue Berechnungsprogramm „BWA-Rechner für KMU (MS-Excel)” in der NWB Datenbank kostenlos zum Download an. Das Programm eignet sich insbesondere für die Erstellung von BWAs in kleineren Unternehmen. Steuerberater, die z. B. mit der DATEV-Software arbeiten, haben es etwas leichter: Sie müssen die BWA „nur” richtig lesen und interpretieren. Münsterer erläutert ab S. 328 anhand eines konkreten Praxisfalls, was aus der BWA alles „herauszuholen” ist.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 71 % der Steuerberater möchten ihr Beratungsangebot im Bereich der betriebswirtschaftlichen Beratung gerne erweitern. Die BWA bietet dafür einen perfekten Anker.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 11/2011 Seite 317
NWB WAAAD-93843