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BBK Nr. 11 vom Seite 529 Fach 10 Seite 613

Standortwahl und Besteuerung

von Dr. Jörn Littkemann, Kiel

I. Einführung

Ziel dieses Beitrags ist zu klären, welche Bedeutung steuerliche Argumente für die nationale und internationale Standortentscheidung in der Theorie und in der Praxis haben. Dabei werden nicht nur die theoretischen Grundlagen erörtert, sondern darüber hinaus auch empirische Ergebnisse für eine Bewertung des Steuereinflusses auf die Standortwahl herangezogen.

Zunächst einmal läßt sich feststellen, daß die Standortwahl einen langfristigen Charakter besitzt und den Erfolg eines Unternehmens unmittelbar beeinflussen kann. Die Entscheidung für einen bestimmten Standort muß, wenn sie dem Prinzip der Gewinnmaximierung folgt, so verlaufen, daß auf lange Sicht der größtmögliche Gewinn, also die größtmögliche Differenz zwischen standortbedingten Aufwendungen und standortabhängigen Erträgen erzielt wird. Dabei muß neben steuerlichen Argumenten eine Vielzahl teilweise in Konkurrenz stehender ökonomischer Faktoren berücksichtigt werden. Hierzu zählen z. B. Höhe der Material- und Arbeitskosten, Qualität und Verfügbarkeit der Arbeitskräfte, klimatische und geologische Voraussetzungen, Zinsniveau, Infrastruktur, Absatzkonkurrenz, Energievorkommen, ...