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BFuP Nr. 3 vom Seite 262

Grenzüberschreitende Verlustnutzung im Gemeinschaftsgebiet – Wie wirkt sich die jüngste deutsche Rechtsprechung zur grenzüberschreitenden Verlustnutzung auf die Verlustnutzungspolitik im EU-Konzern aus?

Von Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Frankfurt am Main

Die grenzüberschreitende Verlustnutzung ist für international operierende Konzerne zunehmend auch mit Blick auf die Konzernsteuerquote von Bedeutung, da sich hierdurch eine aufwandswirksame Abwertung latenter Steuererstattungen auf Auslandsverluste vermeiden lässt. Der Beitrag analysiert Möglichkeiten und Grenzen der Verrechnung von Verlusten ausländischer Freistellungsbetriebsstätten und Tochtergesellschaften im Inland, die sich aus der jüngsten deutschen Rechtsprechung eröffnen. Es wird gezeigt, dass zumindest im Fall fehlgeschlagener Investitionen in ausländische Betriebsstätten eine Nutzung finaler Auslandsverluste im Inland möglich ist, wohingegen die grenzüberschreitende Organschaft weiterhin mit Rechtsunsicherheiten behaftet ist und eine Nutzung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften bislang nur auf Umwegen erreicht werden kann.

1 Einleitung

Der Beitrag setzt sich ausgehend von den konzernsteuerplanerischen Zielgrößen der Steuerbarwertminimierung einerseits und der Konzernsteuerquotenminimierung andererseits mit innerhalb des Gemeinschaftsgebiets bestehenden Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden Verlustnutzung auseinander. Letzterer wird von Unternehmen nach der...