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IWB Nr. 6 vom Seite 301 Fach 6 China Gr. 2 Seite 88

Die steuerliche Behandlung von Unternehmensübertragungen in China

von RA Dr. Bernd-Uwe Stucken und Dipl. Bw. Karsten Ley, Shanghai

I. Einführung

Noch sind chinesische Unternehmen kein beliebtes Ziel internationaler Akquisitionen geworden. Gleichwohl haben sich in jüngster Zeit M & A-Aktivitäten unter den sog. „ausländisch investierten Unternehmen„ erheblich intensiviert. Ursache sind zumeist Reorganisationen, bei denen Joint Venture-Partner ausgekauft werden. Zudem wirken sich internationale Transaktionen auch auf China aus, wenn einzelne Beteiligungen nicht mehr von neu definierten Kernkompetenzen erfasst und deshalb veräußert werden. Für den Erwerber mag eine Akquisition auch ein kostengünstiger Einstieg in den chinesischen Markt darstellen. Der langwierige Aufbau einer selbst errichteten Tochterunternehmung kann so erheblich verkürzt werden.

Die Gestaltung einer Unternehmensübertragung in China verdient aufgrund der unterschiedlichen steuerlichen Auswirkungen der Entscheidungsalternativen besondere Beachtung. Ein chinesisches Unternehmen kann entweder durch den Verkauf der Gesellschaftsanteile bzw. Aktien des Mutterunternehmens (Share Deal) oder durch den Verkauf der einzelnen Vermögensgegen-S. 302 stände durch das Tochterunternehmen (Asset Deal), d. h. der Anlagen, Forderungen, Vorräte, Kundenbeziehungen, Verbindl...