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IWB Nr. 19 vom Seite 953 Fach 5 Frankreich Gr. 2 Seite 1316

Die Reform der steuerlichen Behandlung von Fusionen in Frankreich

von Rechtsanwalt Johannes Viegener, Fachanwalt für Steuerrecht — Avocat à la Cour — ancien Professeur associé à l'Université de Paris XII

Mit Wirkung ab 2002 wurde die steuerliche Behandlung von Verschmelzungen in entscheidender Weise liberalisiert und in wesentlichen Bereichen auf den Stand der Fusionsrichtlinie gebracht. Die zahlreichen hierdurch bedingten Änderungen des Steuergesetzbuchs (im Folgenden CGI) sind in Art. 85 des Finanzgesetzes für 2002 enthalten, das zu Beginn des Jahres in Kraft getreten ist. Inzwischen hat die Finanzverwaltung die Einzelheiten der neuen Regelung in einer Reihe von Erlassen, die demnächst veröffentlicht werden sollen, kommentiert. Die nachfolgende Darstellung gibt einen Überblick über die neuen Bestimmungen des Ertragsteuerrechts unter Hervorhebung der Änderungen im internationalen Bereich.

I. Steuerliche Fusionsvorschriften

Eine Fusion löst eine Reihe von steuerlichen Folgen aus, welche die an der Maßnahme beteiligten Personen in unterschiedlicher Weise betreffen. Angefangen bei der aufgenommenen Gesellschaft, deren stille Reserven infolge ihrer Auflösung zu erfassen sind, ergeben sich weitere Folgen bei der aufnehmenden Gesellschaft und bei den Gesellschaftern der aufgenommenen Gesellschaft.

1. Übertragungsgewinn

Bei der aufgenommenen Gesellschaft kommt es zu einem Liquidationsgewinn, der sich vereinf...