Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
IWB Nr. 20 vom Seite 1009 Fach 8 Brasilien Gr. 2 Seite 150

Gestaltungsüberlegungen zur Finanzierung brasilianischer Tochtergesellschaften

von Rechtsanwalt Norbert Fischbach, Deloitte Touche Tohmatsu, São Paulo

Der vorliegende Beitrag analysiert die Finanzierung brasilianischer Gesellschaften durch deutsche Mutterunternehmen aus steuerrechtlicher Sicht. Dabei soll von dem in der Praxis am häufigsten anzutreffenden Fall, nämlich der 100 %igen Beteiligung einer deutschen Kapitalgesellschaft an einer brasilianischen Tochterkapitalgesellschaft (im Regelfall: Ltda.) ausgegangen werden. Neben der ”klassischen” Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung sollen auch hybride Finanzierungen untersucht werden. Der Verfasser führt die nationalen Steuerrechtsordnungen Deutschlands und Brasiliens über das DBA Brasilien zusammen und zeigt auf, welche Finanzierungsstruktur aus Konzernsicht am vorteilhaftesten ist. Für das deutsche Steuerrecht wird dabei von der Anwendbarkeit der Rechtslage nach dem Steuersenkungsgesetz, also insbes. der §§ 8b Abs. 1 KStG, 20 Abs. 1 Nr. 1 und 3c EStG n. F., ausgegangen.

I. Besteuerung von Körperschaften in Brasilien

Die brasilianische Körperschaftsteuer (Imposto de Renda de Pessoa Jurídica — IRPJ) wird zurzeit mit einem Satz von 15 % erhoben. Dazu kommt seit dem auf denjenigen Teil des steuerpflichtigen Einkommens, der 240 000 R$ übersteigt, eine Zusatzsteuer i. H. v. 10 %....