Das Budgetbegleitgesetz 2011 (im Folgenden BBG 2011), das am 20.12.2010 im Nationalrat verabschiedet und im öBGBl I 111/2010 veröffentlicht wurde, sieht eine grundlegende Neuregelung der Besteuerung von Einkünften aus Kapitalvermögen vor. Im Zuge dieser Totalreform sollen auch (private) Veräußerungsgewinne aus Kapitalanlagen sowie Einkünfte aus Derivaten in das bestehende System der öKESt/Endbesteuerung eingebunden werden. Mit der Reform der Einkünfte aus Kapitalvermögen sollen die steuerlichen Rahmenbedingungen vereinfacht und die entsprechenden gesetzlichen Regelungen gestrafft werden. Die Neuregelung der Einkünfte aus Kapitalvermögen betrifft primär natürliche Personen. Körperschaften sind nur insoweit betroffen, als sie Einkünfte aus Kapitalvermögen beziehen. Kapitalgesellschaften und Genossenschaften werden von der Neuregelung nicht tangiert. Der nachfolgende Beitrag bezieht sich ausschließlich auf natürliche Personen und geht auf die Besonderheit der – von der Neuregelung betroffenen – Körperschaften nicht ein.