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BFuP Nr. 1 vom Seite 53

Die Herstellung der Justiziabilität von IFRS

Von Prof. Dr. rer. pol. Matthias Schmidt,, Dipl.-Kfm. René Berg und Dipl.-Kfm. Peer Schmidt, Leipzig

Der vorliegende Beitrag verdeutlicht, dass im Standardsetzungsprozess des IASB eine rechtsichere Auslegung von IFRS problematisch ist. Ursache für die mangelnde Justiziabilität von IFRS ist das Fehlen einer konsistenten Deduktionsbasis für die Auslegung der Normen. Es wird gezeigt, dass seitens des IASB derzeit wenig Anreiz für das konsequente Erstellen einer solchen Deduktionsbasis und folglich für die Herstellung justiziabler Standards besteht. Im Beitrag werden die Ursachen und Folgen einer fehlenden Justiziabilität der IFRS aus ökonomischer Sicht beleuchtet. Ferner wird auf einen Vorschlag zurückgegriffen, der die Anreize für das IASB, justiziable Normen zu schaffen, deutlich erhöhen könnte.

1. Problemstellung

Standardsetzer in der Rechnungslegung haben Regeln zu definieren, welche die risikoadäquate Darstellung der Erwartungen über die Einzahlungsüberschüsse eines Unternehmens ermöglichen. Dabei geht es im Kern um eine vorausschauende Konfliktlösung zwischen Kapitalgebern und Managern. Manager handeln, wie alle Kapitalmarkteure, eigennutzorientiert und opportunistisch. Folglich steht auch die Abbildung von prognosebezogenen und damit risikobehafteten Sachverhalten im Jahresabsch...