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PiR Nr. 8 vom Seite 229

Abzinsung von latenten Steuern?

Dr. Andreas Haaker und Dr. Jens Freiberg

Für Steuerlatenzen besteht nach IAS 12.53 und § 274 Abs. 2 HGB ein generelles Abzinsungsverbot. Es stellt sich die Frage, ob das Verbot in dieser strengen Form gerechtfertigt ist bzw. ob sogar ein Abzinsungsgebot gefordert werden sollte (vgl. Freiberg, Diskontierung in der Internationalen Rechnungslegung, Herne 2010, S. 148 ff.).

Pro Dr. Andreas Haaker

Dem Pro & Contra des vorangegangenen Hefts (vgl. Haaker/Freiberg, PiR 2010 S. 203 NWB JAAAD-45479) lag ein Zeitungsartikel zugrunde, aus dem hervorging, dass zur Aushebelung von bankenaufsichtsrechtlichen Vorgaben ein Verkauf von aktiven latenten Steuern mit Wertabschlägen von 20-30 % geplant sei (vgl. Jenkins, FTD vom S. 15). Nicht zuletzt die genannten Wertabschläge lassen aufhorchen: Sind die bei einem Verkauf am „Markt” nicht realisierbaren Buchwerte von aktiven latenten Steuern (systematisch) zu hoch und ist dieser Posten im ökonomischen Sinn überbewertet? Diese Vermutung liegt nahe, da latente Steuern einem Abzinsungsverbot unterliegen. Dies lässt sich an einem einfachen Beispiel zeigen:

Beispiel

Erwartet der Bilanzierende einen in einem Jahr realisierbaren Steuervorteil von 110 GE und weist diesen „No...

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