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NWB-EV Nr. 8 vom Seite 272

Praxisfall: Die Steuerliche Beurteilung von Medienfonds im Wandel

Steuernachzahlungen und Zinszahlungen statt Steuererstattungen durch Verlustzuweisungen

Dipl.-Kfm. Günter Kaehlert

Medienfonds wurden in der Vergangenheit von Investoren als Instrument zur Erzielung von Steuervorteilen genutzt. Die Finanzverwaltung hatte diese Praxis durch die Vorgabe von Rahmenbedingungen durch den Medienerlass v. - IV A 6 - S2241 - 8/01 NWB UAAAA-88093 akzeptiert. Die ertragsteuerliche Behandlung von Medienfonds hat jedoch seit 2007 durch die Finanzverwaltung in der Beurteilung einzelner steuerlicher Rechtsfragen einen Wandel erfahren. Aufgrund dessen sehen sich Investoren mit der Situation konfrontiert, dass anfängliche Verluste rückwirkend nicht mehr anerkannt werden und die Finanzverwaltung auf eine gerichtliche Klärung durch die Fondsbetreiber setzt. Diese Auswirkungen sollen anhand eines Praxisbeispiels dargestellt werden.

I. Einführung in Medienfonds mit sog. Defeasance-Struktur

Schätzungen zufolge wurden zwischen 1998 und 2005 über 150 Medienfonds in Gestalt von Publikumsgesellschaften mit einem Beteiligungskapital von mehr als 15 Mrd. € initiiert. Dies entspricht einem durchschnittlichen Beteiligungskapital von rund 100 Mio. € pro Medienfonds. Die nachstehenden Ausführungen beziehen sich ...