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IWB Nr. 10 vom Seite 363

Rechtliche und steuerliche Aspekte des Wirtschaftsstandortes Malta

Gesellschaftsgründung als Nichtansässiger nach der Cartesio-Entscheidung

Dr. Christian Ellul · und Jörn Bringewat

Die fortschreitende Europäisierung und Internationalisierung der Wirtschaft und der Märkte erfordert und fördert neue Perspektiven und Blickpunkte für Unternehmen. Vor dem Hintergrund der komplexen internationalen, deutschen und maltesischen Steuergesetze sowie aller weiterer einschlägigen Regelungen soll nachfolgend ein Aufriss versucht werden, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten sich aus der derzeitigen Systematik ergeben. Dabei soll auf verschiedene Modelle aus der Praxis des internationalen Handels- und Gesellschaftsrechts mit gleichzeitigem Blick auf deren steuerliche Besonderheiten eingegangen werden.

I. Einführung – Warum Malta?

[i]Übernahme von EU-Recht und BeitrittIm Jahr 1990 beantragte Malta die Mitgliedschaft in der Europäischen Union und unternahm zur selben Zeit eine Generalreform des Banken- und Finanzsystems, der zugehörigen Gesetzgebung sowie der Steuergesetze, um ein attraktives aber sehr stark kontrolliertes Rechtssystem für Onshore Financial Services bieten zu können. Innerhalb der folgenden zehn Jahre hat Malta die Gesetzgebung fortwährend überarbeitet, um dem Acquis communautaire der EU zu entsprechen und zugleich die eigene Reputation als international erfolgreiches...