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NWB Nr. 21 vom Seite 1692

Krankenrückkehrgespräche und Betriebliches Eingliederungsmanagement

Kostensenkung durch gesunde Arbeitnehmer

Dieter Hold und Georg Kleinsorge

Ist der Krankenstand der Arbeitnehmer ein Spiegelbild der Konjunktur? Dann müssten die Arbeitnehmer aus Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in Krisenzeiten weniger oft krank sein und selbst in angeschlagenem Zustand am Arbeitsplatz erscheinen. Krankheitsbedingte Fehltage – möglicherweise auch durch unberechtigtes „Krankfeiern” – müssten ansteigen, wenn die Konjunktur wieder anzieht. Dieser populären Vermutung widerspricht eine Untersuchung des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (Institut der deutschen Wirtschaft – iwd – v. S. 2). Arbeitnehmer waren im guten Wirtschaftsjahr 2006 durchschnittlich an 12,4 Kalendertagen arbeitsunfähig erkrankt; demgegenüber ist bis Ende 2008, also in Zeiten der Wirtschaftskrise, ein Anstieg auf 13,4 Fehltage festzustellen. Dieser Trend setzte sich 2009 fort. Die Sorge um den Arbeitsplatz ist danach keine ausschlaggebende Ursache für die Arbeitsunfähigkeit der Arbeitnehmer. Gründe für steigende Arbeitsunfähigkeitszeiten sind vielmehr zunehmende körperliche Beschwerden einer älter werdenden Belegschaft und verstärkt auftretende psychische Erkrankungen. Steigerungsraten dieser Erkrankungen liegen derzeit ...