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PiR Nr. 12 vom Seite 375

Konzeptionelle Rechtfertigung einer Abzinsung von latenten Steuern

Dipl.-Ök. Jens Freiberg

I. Einleitung

Bereits 2002 wurde seitens des IASB beschlossen, gemeinsam mit dem FASB in einem Konvergenzprojekt eine prinzipienorientierte Neufassung von IAS 12 vorzulegen. Nach sieben Jahren mündeten die gemeinsamen Anstrengungen im März 2009 in einen ED 2009/2, der u. a. die Trennung latenter Steuern in kurz- und langfristig im Bilanzausweis, die Schaffung expliziter Regeln zum Umgang mit unsicheren Steuerpositionen ( uncertain tax positions) und komplexe Vorschriften zur (Steuer-)Latenzbildung auf Differenzen im Zugangszeitpunkt vorsah .

Bereits sieben Monate nach Veröffentlichung des ED, der nach Rückzug des FASB von den Konvergenzbemühungen mittlerweile nur noch seitens des IASB vorangetrieben wurde, hat der IASB die faktische „Beerdigung” des ED verkündet . Der nunmehr mögliche Neuanfang für die Schaffung eines prinzipienorientierten, nicht durch Konvergenzüberlegungen belasteten Standards bietet Gelegenheit zur Klärung einer seit langem kontrovers diskutierten Fragestellung: Sind latente Steuern abzuzinsen ?

II. Bilanzorientierte Sicht der Latenzrechnung

1. Temporäre Differenzen als Vermögenswerte/Schulden

Zum Bilanzstichtag bestehende Forderungen...

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