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BFuP Nr. 5 vom Seite 479

Wird Freundlichkeit belohnt? – Ergebnisse einer empirischen Studie zur Übernahme von Unternehmen

Von Prof. Dr. Gerhard Schewe,, Dr. Christoph Brast, und Dipl.-Kffr. Annette Höner zu Siederdissen, Münster

Die Diskussion feindlicher Unternehmensübernahmen ist häufig durch subjektiv gefärbte Diskussionen und Beurteilungen gekennzeichnet. Den übernehmenden Unternehmen wird häufig unterstellt, das Zielunternehmen ausschlachten zu wollen und damit Werte zu vernichten. Durch die Festlegung der europäischen Übernahmerechtlinien ist auch in Deutschland in Zukunft mit einem verstärkten Auftreten feindlicher Übernahmen zu rechnen. Daher wird in diesem Beitrag mittels einer empirischen Untersuchung die Frage analysiert, ob feindliche Übernahmen ihrem schlechten Ruf gerecht werden und der Integrationserfolg demjenigen von freundlichen Übernahmen hinterher steht. Die Stichprobe besteht aus feindlichen und freundlichen öffentlichen Übernahmen mit strategischem Charakter und deutscher Beteiligung aus den Jahren 2001 bis 2006. Als zentrales Ergebnis der Untersuchung kann konstatiert werden, daß freundliche Übernahmen keinen höheren Integrationserfolg aufweisen als feindliche Übernahmen.

1 Problemstellung

Die Beurteilung und Diskussion feindlicher Übernahmen ist häufig durch einen Mangel an Objektivität gekennzeichnet. Die Angreifer werden als „Unternehmensausschlachter” oder „Plünderer” bezeichnet un...