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Moral als Produktionsfaktor: Wie Unternehmen dem Vertrauensverlust im System und ins System der Marktwirtschaft unternehmerisch begegnen können
Die aktuelle Legitimationskrise hat zwei Ausprägungen: sinkendes Vertrauen im System und ins System der Marktwirtschaft. Viele Unternehmen reagieren auf gesellschaftliche Kritik mit Corporate Social Responsibility (CSR). Diese CSR-Strategien sind in vielen Fällen so konzeptualisiert, daß sie Gefahr laufen, in beträchtlichem Ausmaß private Kosten – für die soziale Akzeptanz des jeweiligen Unternehmens – und gesellschaftliche Kosten – für die soziale Akzeptanz der Marktwirtschaft – hervorzurufen. Dieser Beitrag entwickelt konzeptionelle Überlegungen, wie sich Unternehmen im Rahmen von Corporate Citizenship – d. h. als Corporate Citizens – strategisch besser aufstellen können. Der Kerngedanke besteht darin, daß Unternehmen als Wertschöpfungsagenten im gesellschaftlichen Auftrag eine soziale Funktion übernehmen und daß alle Anforderungen an Unternehmen systematisch von dieser Funktionsbestimmung her zu denken sind.
1 Problemstellung: Soziale Akzeptanz schwindet
Angesichts der Finanzmarktkrise des Jahres 2008 ist ein massiver Vertrauensverlust zu verzeichnen. Er betrifft erstens die Banker, Unternehmer und Manager, also die Personen, die im System der Marktwirtschaft wichtige Führungsents...