Die Kommanditgesellschaft dient im Wirtschaftsleben als geeignete Rechtsform sowohl für typische Familiengesellschaften als auch für Publikumskommanditgesellschaften, beispielsweise bei geschlossenen Fonds. Neben ihrer zivilrechtlichen Flexibilität besitzt die Kommanditgesellschaft auch vielfache steuerliche Vorteile gegenüber der Kapitalgesellschaft. Bei der Besteuerung der laufenden Gewinne spielt bei der Kommanditgesellschaft die durch die Unternehmensteuerreform 2008 eingeführte „Thesaurierungs-Rücklage” eine Rolle. Ferner bietet die KG weiterhin Vorteile gegenüber der Kapitalgesellschaft im Fall von Verlusten. Häufig unbekannt sind in der Praxis aber Fragen im Zusammenhang mit der Haftung des Kommanditisten. Der nachfolgende Beitrag beleuchtet daher sowohl die Frage, unter welchen Voraussetzungen der Kommanditist von seiner Haftung befreit wird, als auch die Frage, unter welchen Voraussetzungen es zu einem Wiederaufleben der Kommanditistenhaftung kommen kann. Aktueller Anlass für den Beitrag ist eine kürzlich ergangene Entscheidung des BFH, die sich mit der Frage befasst, ob eine zusätzlich zur Hafteinlage übernommene Pflichteinlage – wie z. B...