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Die steuerliche Evolution der Argentinien Anleihe
Von der Anleihe über eine Finanzinnovation zur Abgeltungssteuer
Die Argentinien Anleihen wurden ursprünglich als festverzinsliches Wertpapier durch den argentinischen Staat ausgegeben. Der unbeschränkt steuerpflichtige Anleger erzielte mit den Zinseinnahmen steuerpflichtige Einkünfte aus Kapitalvermögen. Die wirtschaftliche Krise Argentiniens führte zu einem Kursverfall der Anleihen. Viele Gläubiger rechneten mit keiner, einer geringeren und jedenfalls einer verspäteten Rückzahlung des Wertpapiers und seiner Zinsen. Die Kurse brachen ein.
I. Die Evolution der Argentinien-Anleihe
1. Veräußerungsverluste als steuerbare negative Emissionsrendite aus Kapitalvermögen
Die Kursverluste sollten bei einer Veräußerung jedenfalls nach Auffassung des betroffenen Steuerpflichtigen zu einer Verwandlung der Argentinien-Anleihe in eine Finanzinnovation führen. Dann nämlich konnte sich der nicht einkommensteuerbare Vermögensverlust in eine abziehbare negative Emissionsrendite in Form der Marktrendite verwandeln.
§ 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 Satz 1 Buchst. c EStG sah vor, dass Finanzinnovation nicht nur mit ihren laufenden ausgezahlten Erträgen, sondern zusätzlich auch mit ihrer Emissionsrendite zu einkommensteuerpflichtigen Einkünften aus Kapitalerträgen ...