Berufsrecht | Ausreichender Beweis für Schaden durch mangelhafte Steuerberatung

Macht ein Mandant geltend, er hätte bei sachgerechter steuerlicher Beratung die nachteiligen Folgen einer Betriebsaufspaltung vermieden, indem er wesentliche Teile des Betriebsvermögens auf seine Ehefrau übertragen hätte, muss er dies beweisen (§ 287 ZPO). Die Erleichterung eines Anscheinsbeweises kommt ihm nicht zugute (BGH, Urteil v. 20. 3. 2008 - IX ZR 104/05 NWB ZAAAC-78763). Gleichwohl sind auch bei der Beurteilung der Frage, ob sich der Mandant bei sachgerechter Beratung anders entschieden hätte, Beweiserleichterungen zu beachten. Insoweit reicht für die richterliche Überzeugungsbildung eine deutlich überwiegende, auf gesicherter Grundlage beruhende Wahrscheinlichkeit, dass ein Schaden entstanden ist, aus.