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PiR Nr. 5 vom Seite 177

Voraussichtlich dauernde und/oder wesentliche Wertminderungen von börsengängigen Aktien im Portfoliobesitz

WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann

I. Der ökonomische Gehalt

Die Unterscheidung zwischen vorübergehender und voraussichtlich dauernder Wertminderung mit der weiteren Differenzierung nach Anlage- und Umlaufvermögen („gemildertes und strenges Niederstwertprinzip”) stellt ein überaus beliebtes Sujet der deutschen Bilanztradition dar. Man kann damit Übungen für fortgeschrittene Buchhaltungsfachleute ebenso anreichern wie die bilanzpolitische Kreativität insbesondere im Bereich der Banken und Versicherungen wohlwollend unterstützen. Letztlich stellt der Umkehrschluss aus § 253 Abs. 2 Satz 3 2. HS HGB mit seiner impliziten Abkehr vom Stichtagsprinzip eine willkommene Ausflucht aus unerwünschten Abschreibungen auf Aktienkursverluste dar. Anders ausgedrückt: Durch die damit förmlich erlaubte Bildung stiller Lasten kann mit großer Beliebigkeit die Volatilität des Aktienmarkts aus dem eigenen Jahresabschluss herausgehalten werden. Benötigt wird zur Vermeidung einer Ab-schreibung nur eine subtile Analyse der Aktienkursentwicklung in den nächsten fünf Jahren. Auf breiter Front wurde dies nach dem großen Aktienkurseinbruch in 2001/2002 von der deutschen Finanzwirtschaft praktiziert. Ob dies mit der erforderlichen Objektivi...

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