Brasilien ist unter den Schwellenländern nach China der zweitgrößte Empfänger ausländischer Direktinvestitionen. Trotz der weltwirtschaftlichen Abkühlung seit 2001 sind die brasilianischen Exporte in den letzten Jahren stetig gestiegen. Die Exporte stiegen allein im letzten Jahr gegenüber 2005 um 16 %. Deutschland ist der wichtigste EU-Handelspartner Brasiliens. Mit über 1.200 Niederlassungen deutscher Firmen ist Brasilien einer der größten deutschen Industriestandorte außerhalb Deutschlands. Daher haben die brasilianischen Verrechnungspreisvorschriften hohe Bedeutung.

2006 ist der brasilianische Real erneut aufgewertet worden; die Aufwertung der Währung um über 37,1 % in drei Jahren blieb nicht ohne Folgen für die Gewinnmargen der Exportwirtschaft. Ende 2006 sind daher einige der brasilianischen Verrechnungspreisregelungen geändert worden, um die brasilianische Finanzverwaltungspraxis anzupassen.

Im Grundsatz stehen weiterhin unterschiedliche Verrechnungspreis-Berechnungsmethoden zur Auswahl, die sich an den OECD-Richtlinien orientieren. Abweichend von dem OECD-Muster, das auf dem Fremdvergleich („arm’s length”) basiert, enthalten die brasilianische...