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Wachstumsannahmen in der Bewertungspraxis: eine empirische Untersuchung ihrer Implikationen
Wachstumsannahmen determinieren den Barwert der bewertungsrelevanten Überschüsse in der ewigen Rente, die Bewerter regelmäßig nach der Detailplanungsphase annehmen. Der Beitrag untersucht anhand einer Stichprobe von 134 Bewertungsgutachten, welche Wachstumsannahmen getroffen werden und wie diese begründet werden. In Abhängigkeit von geschätzten Inflationserwartungen zeigen wir, daß in vielen Gutachten negatives Realwachstum unterstellt ist. Wenn wir eine partielle Überwälzbarkeit von Preissteigerungen unterstellen, können negatives Wachstum und in der weiteren Folge negative Cashflows folgen. Auch wenn gemäß der IDW-Vorgabe die „vorhandene Ertragskraft” bewertet werden soll, sollten die resultierenden Implikationen transparent gemacht werden. Dabei können die im Beitrag entwickelten Kennzahlen zur Charakterisierung des Cashflow-Verlaufs nützlich sein.
1 Problemstellung
In Theorie und Praxis der Unternehmensbewertung wird regelmäßig ein Phasenmodell angewandt. Dabei werden die bewertungsrelevanten Überschüsse der nächsten Jahre anhand einer expliziten Planung unter Rückgriff auf eine Vergangenheitsanalyse geschätzt (Phase I). Diese Phase kann z. B. ...