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NWB Nr. 10 vom Seite 799 Fach 19 Seite 3657

Die Rechtsstellung des Pflichtteilsberechtigten

Strategien des Pflichtteilsgläubigers und des Erben

Friedwart A. Becker und Dr. Claus-Henrik Horn

Der Pflichtteil gewährt nahen Angehörigen des Erblassers eine Mindestbeteiligung am Nachlass. Obwohl das Pflichtteilsrecht in die von Art. 14 Abs. 1 GG geschützte Testierfreiheit des Erblassers eingreift, ist es laut Bundesverfassungsgericht mit dem Grundgesetz vereinbar. Die Enttäuschung des enterbten Pflichtteilsberechtigten kommt oftmals in der Auseinandersetzung mit dem Erben zum Ausdruck. Der Beitrag veranschaulicht die Ansprüche des Pflichtteilsberechtigten, die Berechnung des Pflichtteilsanspruchs und die Möglichkeiten seiner Durchsetzung gegen den Erben. Er schließt damit an die Darstellungen über den Alleinerben (Becker/Horn, NWB F. 19 S. 3563) und über den Miterben (Becker/Horn, NWB F. 19 S. 3619) an.

Arbeitshilfen

Ein ausführliches Muster eines Nachlassverzeichnisses zur eigenen Bearbeitung ist online unter NWB IAAAC-38671 abrufbar.

S. 800

I. Überblick

Der Pflichtteilsanspruch setzt grundsätzlich voraus, dass der Pflichtteilsberechtigte durch Enterbung von der Erbfolge ausgeschlossen ist. Dann steht im Regelfall dem Pflichtteilsberechtigten der Pflichtteilsanspruch gegen den Erben zu. Es handelt sich um einen reinen Geldzahlungsanspruch, der mit dem Erbfall entsteht und durc...