Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 3 vom Seite 195 Fach 18 Seite 4371

Die „Kleine AG”

Die Aktiengesellschaft als Rechtsform für Familienunternehmen

Dr. Rüdiger Werner

Die AG ist aufgrund ihrer Kapitalmarktfähigkeit ideales Instrument für die Aufbringung großer Kapitalmengen. Dies wird durch eine sehr intensive und ausgeklügelte Regulierung der AG durch den Gesetzgeber ermöglicht, die auf die Koordinierung der Interessen einer Vielzahl anonymer Einzelgesellschafter ausgerichtet ist. Diese Besonderheiten machen die AG zur klassischen Rechtsform großer Publikumsgesellschaften. Aufgrund ihrer intensiven gesetzlichen Regulierung sind mit der AG höhere Rechtsformkosten verbunden. Trotz des Börsenbooms der 90er Jahre und intensiver Bemühungen des Gesetzgebers blieb die Popularität der AG im Vergleich etwa zur GmbH bislang begrenzt. Unabhängig von der Frage eines Börsengangs kann die Rechtsform der AG aufgrund ihres ausdifferenzierten und bewährten Regelungssystems jedoch gerade auch für Familienunternehmen mit einem begrenzten Gesellschafterkreis Vorteile bieten.

I. Strukturelle Besonderheiten der AG

Die AG ist ihrer Struktur nach durch eine strenge Trennung von Gesellschaftern und Geschäftsleitung gekennzeichnet, die der Anonymisierung des Verhältnisses von Kapital und Management dient. Ausdruck dieser strengen Trennung...