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StuB Nr. 12 vom Seite 465

Zinseffekte einer Reform der Steuerbemessungsgrundlage

von Dr. Deborah Knirsch, Graz
Die Kernthesen:
  • Zinseffekte (auch Zeiteffekte) der Besteuerung treten auf, wenn verschiedene Möglichkeiten bestehen, die Bemessungsgrundlage zeitlich zuzuordnen; z. B. bei linearer statt degressiver Abschreibung.

  • Hier wird der Zinseffekt betrachtet, der aus einer möglichen Steuerreform resultiert, bei der der Gewinn im Gegensatz zu heute vereinfacht und näher an Zahlungsströmen ausgerichtet ermittelt wird.

  • Die Gewinne würden bei der vereinfachten Gewinnermittlung in frühen Perioden sinken, wodurch der Steuerbarwert ebenfalls geringer ausfällt; das zeigt die Untersuchung anhand eines Einzelhandelsbeispiels.

I. Einführung

Die effektive Steuerbelastung von Unternehmen wird durch Zins-, Tarif- und Bemessungsgrundlageneffekte bestimmt. Ein Vergleich von Nominalsteuersätzen ist daher nicht ausreichend, um internationale Standortentscheidungen zu treffen. Wirkungen aufgrund unterschiedlicher Definitionen der Bemessungsgrundlagen blieben dabei unberücksichtigt. Die Bemessungsgrundlagen und Nominalsteuersätze unterscheiden sich nicht nur international stark voneinander, sondern sie variieren auch innerhalb eines Landes im Zeitverlauf. In jüngster Zeit standen Steuerreformen weltweit meist unter ...