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BBV Nr. 6 vom Seite 178

Einsatz von fiktiver Quellensteuer: Wie Anleger ihre Rendite bei Anleihen effektiv verbessern können

Die positiven Auswirkungen der Anrechnung nicht bezahlter Auslandssteuer

von Robert Kracht, Bonn

Mit Euro-Anleihen von bonitätsstarken Schuldnern lässt sich derzeit kaum Geld verdienen. Besser sieht es da nur bei der Wahl von Emittenten mit schlechtem Rating oder Fremdwährungen aus. Allerdings sind die höheren Zinsen in voller Höhe steuerpflichtig, mögliche Währungs- und Kursverluste hingegen nur begrenzt über § 23 EStG zu berücksichtigen. Auf Euro-Basis stehen jedoch wenig beachtete Anleihen von Ländern zur Verfügung, bei denen gemäß des jeweiligen DBA eine nicht zu zahlende Steuer angerechnet werden darf. Wie solche Anleihen mit fiktiver Quellensteuer Renditevorteile bringen und was aus Anlagesicht zu beachten ist, erläutert Ihnen der folgende Beitrag.

I. Die steuerliche Regelung bei der Quellensteuer

Den meisten Anlegern begegnet die Quellensteuer beim Erhalt von ausländischen Dividenden. Dieser Abzug von bis zu 35 % (Schweiz) lässt sich nicht mit Hilfe einer Freistellungsbescheinigung umgehen. Er fällt auch bei deutschen Aktien an, die in einem Depot jenseits der Grenze lagern sowie bei Investmentfonds. In den einzelnen DBA ist aufgrund des OECD-Musterabkommens nahezu einheitlich geregelt, dass die Quellensteuer i. H. von bis zu 15 % im Wohnsitzland abziehbar ist. Dies geschieht in Deutschland auf zwei ...