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StuB Nr. 3 vom Seite 85

Erfolgsrechnungen in deutschen Jahresabschlüssen: Umsatzkosten- versus Gesamtkostenverfahren

– Anwendungshäufigkeit in Deutschland –

Prof. Dr. Karlheinz Küting, Dipl.-Kfm. Michael Reuter und Dipl.-Kfm. Christian Zwirner, alle Saarbrücken
Die Kernfragen:
  • Welche Bedeutung erlangt das UKV aufgrund der Internationalisierung der Rechnungslegung?

  • Welche Aussagen lassen sich zur Erfolgsrechnung am Kapitalmarkt ableiten?

  • Welche Rolle spielt das GKV?

I. Einleitung

Mit der zunehmenden Anwendung internationaler Rechnungslegungsnormen in deutschen Jahresabschlüssen werden oft auch Aufbau und Gliederung der Erfolgsrechnung angepasst. Vielfach hat ein Umdenken weg vom traditionellen Gesamtkostenverfahren (GKV) hin zu dem – aus Sicht der Befürworter international akzeptierten – Umsatzkostenverfahren (UKV) stattgefunden. Als wesentlicher Katalysator für diese Entwicklung werden nach US-Normen erstellte Jahresabschlüsse gesehen. Die US-amerikanischen Bilanzierungsnormen der SEC sehen nämlich einen dem UKV vergleichbaren Aufbau der GuV verpflichtend vor. Die Normen der IFRS schreiben in IAS 1.81 indes kein verbindliches Gliederungsschema der Erfolgsrechnung vor, sondern führen lediglich „einige wenige Posten, die eine GuV mindestens enthalten muss”, an. Zwar erlauben die Regelungen des IASB es dem Bilanzierenden, seine GuV nach dem GKV oder dem UKV – respektive nach der „nature of expense method” bzw. der „cost of sales method” (vgl. IAS 1.88 bzw. IAS 1.94) – a...