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Das Grundbuch
System, Verfahren und Rechtswirkungen
Das Grund- und Gebäudeeigentum bildet den wesentlichen Teil des Volksvermögens. Es hat sich in der bisherigen Wirtschaftsgeschichte langfristig als besonders wertbeständig erwiesen und gilt deshalb seit jeher als die sicherste Vermögensanlage. Die Wertbeständigkeit von Grund und Boden ermöglicht außerdem eine moderne, weitgehend auf Kredit aufgebaute Volkswirtschaft. Die gesamten Bankkredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen in der Bundesrepublik Deutschland betrugen im März 2005 ca. 2,2 Billionen €, davon allein ca. 1,1 Billionen € Hypothekarkredite (Monatsbericht der Deutschen Bundesbank Mai 2005, z. B. unter www.bundesbank.de). Die rechtliche Erfassung des Grundvermögens, die verlässliche Offenlegung des Eigentums und anderer Rechte an Grundstücken sowie die Sicherung der Verkehrsfähigkeit bei Veräußerung und Belastung sind deshalb eine wichtige Aufgabe der Rechtsordnung. Diese Aufgabe erfüllt das deutsche Grundbuchsystem in vorzüglicher Weise.
I. Das Grundbuch als öffentliches Register
1. Der Zweck des Grundbuchs
Die große Bedeutung des Grundeigentums als Vermögenssubstanz und als Grundlage für den Immobiliarkredit sowie seine öffentlich-rechtlichen Bindungen (Besteuer...