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PiR Nr. 7 vom Seite 113

Die Nettorealisation

von WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann, Freiburg i. Br.

I. Rückstellungsansatz zur periodengerechten Aufwandserfassung

In der jüngeren BFH-Rechtsprechung und im zugehörigen Schrifttum erscheint immer wieder und vermehrt der Begriff der „Nettorealisation”. Er ist inzwischen bereits zu einem „Prinzip” hochstilisiert worden. Dies wirkt überraschend, denn wenn es eine „Nettorealisation” gibt, müsste sich diese inhaltlich von einer entsprechenden Bruttorealisation abheben. Die letztgenannte hat indes noch nirgends Eingang in Schrifttum und Rechtsprechung gefunden.

Die Meinungen innerhalb des BFH zum „Prinzip” der Nettorealisation sind geteilt. Der I. BFH-Senat lehnt die Gültigkeit eines solchen „Prinzips” ab. Die Befürworter einer Nettorealisation als Bilanzierungsgrundlage müssen – ausgehend von dem logischen Konterpart der Bruttorealisation – von einem in irgendeiner Hinsicht zu hohen Realisationsmaß ausgehen: Ein zuviel an Realisation muss im Interesse einer zutreffenden Bilanzierung auf das richtige Maß – das Netto – zurückgeführt werden. Im Systematisierungs-Versuch von Weber-Grellet wird dazu wieder ein Prinzip, nämlich das Belastungsprinzip herangezogen, das den „zeitgerechten Aufwandsausweis” bewerkstelligen soll. Letztlich dürfte sich...

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