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NWB Nr. 2 vom Seite 125 Fach 30 Seite 1619

Vermögensberatung durch Steuerberater

Berufsrecht, Berufshaftpflichtversicherung und betriebswirtschaftliche Aspekte

Dirk Farkas-Richling

Die Honorar-Umsätze aus den herkömmlichen Abschluss- und Deklarationstätigkeiten als Ertragsstützen einer steuerberatenden Kanzlei geraten zunehmend unter Druck. Eine Antwort auf diese Entwicklung ist der Aufbau neuer Beratungsfelder, welche der Kanzlei neue Wachstumsperspektiven eröffnen. Hierzu zählt insbesondere die unabhängige Vermögensberatung auf Honorarbasis. Nachfolgend werden die Rahmenbedingungen dieses noch weitgehend unbekannten Geschäftsfelds dargestellt.

I. Situation des Berufsstands

Die Steuerberater verhalten sich in ihrem eigenen Markt selbst eher passiv. Dies mag mit der Stellung des Steuerberaters als „Organ der Steuerrechtspflege” zu begründen sein. Er genießt einen durch den Gesetzgeber geschützten Kreis an Vorbehaltsaufgaben mit Buchhaltungs- und Abschlussarbeiten, in denen Schätzungen zur Folge die steuerberatende Kanzlei durchschnittlich 85 % ihrer Honorarumsätze erzielt (Farkas-Richling/Staab, DSWR 2004 S. 205). Der Antrieb zum Aufbau neuer Beratungsfelder ist angesichts dieser gesetzlich garantierten Einnahmen bei Steuerberatern nur sehr gering ausgeprägt. Jedoch ist die Erschließung neuer Beratungsfelder für die Existenzsicherung der steuerberatenden Kanzle...