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BBK Nr. 23 vom Seite 1115 Fach 9 Seite 2198

Prüfung der Vorräte

Elemente einer Risikoanalyse sowie Nachweis-, Ansatz- und Bewertungsfragen

von Prof. Dr. Mathias Graumann, Bonn

Die Bilanzierung und Prüfung der Vorräte birgt angesichts einer Vielfalt von Methodenwahlrechten und Ermessensspielräumen erhebliche Nachweis-, Ausweis- und Bewertungsprobleme. Der Beitrag zeigt praxisorientiert in zwei Teilen das Spannungsfeld von bilanzpolitischem Instrumentarium einerseits und dazugehörigen erforderlichen prüferischen Handlungen andererseits in Bezug auf die Vorräte auf. Der erste Teil widmet sich zunächst den Elementen einer der Prüfung vorausgehenden Risikoanalyse und befasst sich sodann mit Fragen der Prüfung des Nachweises und Ansatzes der Vorräte.

I. Überblick

Vorräte sind der Oberbegriff für alle physischen Vermögensgegenstände, die in der Bilanz dem Umlaufvermögen zugeordnet werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Gegenstände dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb nicht dauernd zu dienen, sondern alsbald (i. d. R. innerhalb eines Geschäftsjahres) im Betriebsprozess umgesetzt bzw. im Umsatzprozess umgeschlagen werden (§ 247 Abs. 2 HGB).

Für den Ansatz der Vorräte gilt § 246 Abs. 1 Satz 1 HGB, demzufolge sämtliche Vermögensgegenstände in den Jahresabschluss aufzunehmen sind. Der Nachweis der Vorräte erfolgt S. 1116durch Inventur grundsätzlich zum Schluss eine...