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SteuerStud Nr. 9 vom Seite 451

Risikomanagement und Besteuerung

von Prof. Dr. Klaus Henselmann, Technische Universität Chemnitz

I. Einführung

Neben der Beeinflussung von Erfolg und Liquidität stellt die Reduzierung von Risiken eine weitere Aufgabe des betriebswirtschaftlichen Steuermanagements dar. Hierbei sind zwei Aspekte zu unterscheiden. Einerseits bewirkt das Steuersystem bereits generell eine Erhöhung vorhandener realwirtschaftlicher Risiken. Ursächlich hierfür sind

  • die asymmetrische Erfolgsteilhabe des Fiskus (unbedingte Besteuerung von Gewinnen, aber lediglich bedingte steuerliche Entlastung bei Verlusten) sowie

  • die Substanzbesteuerung (gegenwärtig lediglich noch vorhanden in Form der Grundsteuer sowie partiell aufgrund der Zurechnungsvorschriften bei der Gewerbesteuer).

Andererseits bestehen verschiedene originäre steuerliche Risiken, deren Beeinflussbarkeit durch die Unternehmung im Folgenden geprüft werden soll. Sie können aus der Sachlage des Steuerpflichtigen, aus der Anwendung und Auslegung der Rechtslage, aus der Entwicklung der Rechtslage sowie aus Haftungsregeln erwachsen.

II. Quellen steuerlicher Risiken

1. Sachverhaltsverwirklichung

Die Ansprüche aus dem Steuerschuldverhältnis entstehen, sobald der Tatbestand (Sachverhalt) verwirklicht wird...